14.07.09 HP Technology@Work Christopher Odenbach, Bereichsleiter Server und Systeme des IMT, informierte anlässlich der HP Technology@Work in Berlin zur Kosteneffizienz im Rechenzentrum. Zur Konferenz erschien in der Zeitschrift Monitor vom 7.7.2009 folgender Artikel von Rüdiger Maier: Kosteneffizienz im Rechenzentrum Kosteneffizienz ist heuer in den Rechenzentren ein zentrales Anliegen. HP stellte dazu auf einer Konferenz in Berlin neue Lösungen vor. "Während letztes Jahr Green IT noch hoch im Kurs stand, ist heute bei unseren Kunden Kosteneffizienz im Rechenzentrum das zentrale Thema", erklärt HP-Österreich-Generaldirektor Rudolf Kemler im Interview am Rande der Konferenz. Der Druck auf die CIOs wachse, die IT-Budgets würden gesenkt, vor allem in Produktionsbetrieben. "Wir konnten bereits Projekte erfolgreich durchführen, wo wir ohne Tausch der Hardware bis zu 25 % Kostensenkung im Rechenzentrum erzielt haben", weiß Kemler. Nun würde auch die gezielte Auslagerung gewisser IT-Leistungen (Outtasking) wichtiger, um mehr Budget für Innovation freizubekommen. Die Outsourcer müssten sich heute aber immer weiter spezialisieren (z. B. Betrieb von SAP-Systemen etc.), um ihr hochqualifiziertes Personal auszulasten und eine entsprechende Größe (= Kostenvorteil) zu erlangen. Nach wie vor sei nämlich das Personal ein bedeutender Kostenfaktor, und Großrechner-Spezialisten seien überhaupt die teuersten Mitarbeiter. Mit der im November übernommenen EDS, die nun in Österreich bereits auf den Standort Wienerberg übersiedelt wurde, sei man im Bereich Outsourcing und Services bestens vorbereitet auf die wachsende Nachfrage. "Etwa zwei Drittel der EDS-Mitarbeiter sind direkt beim Kunden im Einsatz, der Rest arbeitet zentral bei uns", weiß Kernler, der auch EDS-Chef ist. Betrieben werde Outsourcing von Rechenzentren (direkt beim Kunden oder bei HP), von Infrastruktur (Betreuung von PCs vor Ort etc.) und von Geschäftsprozessen. "Im zuletzt genannten Bereich wird etwa die Rechnungsabwicklung für Mobilfunker oder die Personalverrechnung immer stärker nachgefragt", nennt Kemler einige Beispiele. Ziel der Unternehmen sei dabei auch, die derzeit durchschnittlich nur 15 % für Innovationen verfügbaren Mittel in Rechenzentren zu steigern, um damit Wettbewerbsvorteile herausarbeiten zu können. Auch die Großrechner mit ihren teuren Lizenzen rücken nun wieder mehr in den Fokus: "Wir haben in Barcelona ein Kompetenzzentrum, in dem wir vorführen können, wie sich Applikationen vom Großrechner auf offene Systeme übertragen lassen", unterstreicht der Generaldirektor. Insgesamt laufe das Dienstleistungsgeschäft gut, wenn auch große Investitionen derzeit eher verschoben würden. "Wir sind stolz, hier Marktanteile gewonnen zu haben. Leider sinken aber insgesamt derzeit die Umsätze aufgrund der wirtschaftlichen Lage." Neue Infrastruktur-Angebote In Berlin hat das Unternehmen mit dem BladeSystem Matrix eine Plattform vorgestellt, die Software-, Server-, Storage- und Netzwerklösungen zusammenführt und die Bereitstellung von Services für das Rechenzentrum automatisiert. "Wir sehen den Trend, dass letztlich immer mehr IT-Dienstleistungen als Services angeboten werden", analysiert der Österreicher Wolfgang Wittmer, Vice President Enterprise Server and Storage Sales EMEA. Langsam entwickle sich das Cloud Computing (internes/externes), wobei die Durchsetzung externer Cloud-Angebote aufgrund der vorhandenen Problemen (Sicherheit, Datenhaltung etc.) noch länger brauchen werde. "Unternehmen wollen durch die Nutzung von Diensten über Cloud Computing zwar ihre Kosten senken, bestehen aber auch auf gesicherten Service Levels", so Wittmer. Derzeit sei das Matrix-System nur auf HP-Produkte optimiert, aber die Einbindung anderer Hardware sei geplant. "Wir haben etwa unsere Pro-Curve-Netzwerkprodukte schon gut integriert, brauchen hier aber noch leistungsfähigere Komponenten für besonders große Anforderungen." Matrix sei auf größere Unternehmen ausgerichtet, die z. B. bei einer anstehenden Daten-Center-Migration auf eine einheitliche Plattform setzen wollen. "Etwa 80 % unserer Blade-Lösungen im Mittelstand verkaufen wir über Partner", betont Wittmer die Partner-Verbundenheit. Mit Blade-Systemen ließen sich bis zu 37 % an Energiekosten einsparen, ein wichtiges Verkaufsargument. "Die Kunden wollen heute einen raschen Return on Investment ROI) sehen, und haben dabei auch die stark steigenden Energiekosten im Auge", weiß Wittmer. Einfache Virtuatisierung "Wir sind als Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) der Nachfolger des Rechenzentrums der Universität Paderborn und darauf bedacht, unseren Nutzern zentrale und stabile IT-Dienste anzubieten", erläutert Christopher Odenbach vom IMT. Man habe bei der Übernahme vor acht Jahren viele "IT-Inseln" übernommen (z. B. etwa 80 dezentrale Mail-Server), die nun vermehrt über zentrale Angebote vereinheitlicht werden. "War es früher noch leichter möglich, einen Mail-Server oder eine Homepage in einem Institut nebenher zu betreiben, so wird das heute immer aufwändiger. Daher sind die Institute froh, diesen Dienst zentralisieren zu können." Man habe von einer vorher SUN-lastigen Architektur langsam auf HP umgestellt: "Wir hatten schon vor der Übernahme von LeftHand durch HP gute Erfahrungen mit diesem Anbieter und sehen in dem Umstieg viele Vorteile", unterstreicht Odenbach. So wurden in Berlin auch Neuheiten der HP Technology@Work vorgestellt. Diese Speicher-Lösungen beruhen auf Technologien des akquirierten Unternehmens LeftHand: Dazu gehören die auf GRID-Ansatz beruhenden LeftHand-P4000-SAN-Lösungen sowie die LeftHand VSA (Virtual SAN Appliance) für virtualisierte Umgebungen. Die Lösungen spielen ihre Vorteile insbesondere in virtualisierten sowie in Blade-Umgebungen aus. "Wir können mit dieser Technologie schnell virtuelle Maschinen für neue Anforderungen zur Verfügung stellen und erreichen durch die integrierten Hochverfügbarkeits-Funktionen sehr kostengünstig eine hohe Ausfallsicherheit." Nach und nach würden Services auf die virtualisierte Infrastruktur übertragen. "Die Virtualisierung ermöglicht uns auch den raschen Test neuer Anwendungen, ohne in das bestehende System eingreifen oder eigene Test-Rechner vorhalten zu müssen", erklärt Odenbach. Derzeit habe man noch keine Blade-Architektur im Einsatz und sei auch beim Outsourcing vorsichtig. "Die Datensicherung als gut abgrenzbaren Bereich haben wir outgesourct, sonst forcieren wir das aber nicht." Der IT-Experte freut sich jedenfalls, dass immer mehr Institute die zentralen Dienste in Anspruch nehmen und so die Re-Zentralisierung voranschreitet. Quelle: www.monitor.co.at